Neun Franken in der Lüneburger Heide…

...erlebten niedersächsische Tradition und kuriose Bräuche


Nachbericht über den Ausflug zum Schützenfest des SV Adolphsheide-Vierde


Nachdem der FSV im Januar eine Gruppe aus Niedersachsen beim Königsball begrüßen konnte und spontan eine Gegeneinladung erfolgte, starteten am Freitag, 20.05. neun erwartungsvolle Franken gut gelaunt Richtung Norden. Nach gut 500 Autobahnkilometern erreichten wir am späten Nachmittag Bad Fallingbostel, wo wir sehr herzlich von den uns erwartenden Niedersachsen um 1. Vorsitzenden Wolfgang Seidel willkommen geheißen wurden. Am Abend trafen wir bei einem rustikalen Essen auf eine weitere Gruppe aus Oberhaching. Im Anschluss waren wir eingeladen am ersten Programmpunkt des Schützenfestes im Schützenhaus teilzunehmen, dem sog. Stiefeltrinken. Hierbei gilt es aus einem ca. 2 Liter fassenden Glasstiefel zu trinken, was in Anbetracht der in Niedersachsen üblichen 0,2 Liter Gläser natürlich einen ganz besonderen Charme hat. Auf jeden Fall hatten wir einen schönen geselligen Abend, bei dem der Stiefel doch einige Male unter Zuhilfenahme von Trinkliedern ausgeleert wurde und zwar vom Letzten in der Runde, denn der Vorletzte musste einen neuen Stiefelinhalt spendieren. Daher war natürlich unser Fränkisches Mitbringsel in Form eines 1 Liter Schützenkrugs und entsprechendem Freibier herzlich willkommen.

Am Samstag verbrachten wir einen erlebnisreichen Tag bei bestem sonnigen Ausflugswetter im Serengeti-Park Hodenhagen, einem 220 ha großen Safaripark, in dem unterteilt in 17 Freigehege ca. 1500 Tiere untergebracht sind. Zuerst mit dem Besucherbus, dann noch bei einer Dschungeltour erkundeten wir den Park und seine Tiere, erlebten hautnah wie Giraffen Verkehrskontrollen durchführten und waren Zeuge von wagemutigen Turmspringern.

Der Abend stand ganz im Zeichen des Schützenfestes, bei dem wir nochmals sehr herzlich begrüßt wurden. Begonnen wurde mit einem reichhaltigen Festessen, danach erfolgten die Königsproklamation und die Ehrungen langjähriger Mitglieder. Nach dem offiziellen Teil wurde das Zelt zur Partyzone umgebaut, so dass zu den Klängen einer bekannten Band getanzt werden konnte. Bis in die frühen Morgenstunden dauerte das Fest an und endete um 4.00 Uhr mit dem Besuch bei der neuen Juniorenkönigin Lea, die nach dem Anbringen der Schützenscheibe am Haus für alle Anwesenden traditionell Spiegelei auf Schwarzbrot servierte.

Am Sonntagmorgen traf man sich wieder gegen 10.00 h im Festzelt zum Schützenfrühstück, einem reichhaltigen Buffet. Grußworte benachbarter Vereine und die Bekanntgabe der Gewinner des Pokalschießens rundeten das morgentliche Beisammensein ab. Bei dieser Gelegenheit überreichten wir ein ganz besonderes Andenken an unseren Besuch: Alfons Schubert hatte ein Hufeisen geschmiedet, das aufgebracht auf einem Holzbrett und beschriftet mit unserer weitbekannten Schmiedsaussage ein wirkliches Unikat darstellt. Gegen Mittag brach die ganze Gesellschaft auf, um bei der neu amtierenden Kinderkönigin das Anbringen der Schützenscheibe zu erleben. Mit Spielmannszug und Fahnenabordnungen traf die gut 100 Personen umfassende Gesellschaft beim Elternhaus der 10jährigen Stine ein. Nach einer kleinen Ansprache durch Wolfgang Seidel und den Sportleiter Holger Schweinebarth wurde dann unter Begleitung von Marschmusik die Schützenscheibe am Giebel des Elternhauses angenagelt und alle Anwesenden zu einem kleinen Umtrunk eingeladen. Im Anschluss wurde das gleiche Prozedere beim Schützenkönig „Heini“ vollzogen.

Fazit: Das Schützenfest bei unseren neuen Freunden vom SV Adolphsheide-Vierde ist ein interessantes gesellschaftliches Ereignis. Tradition und Brauchtum werden auch in anderen Teilen Deutschlands großgeschrieben. Das Motto „Jung und Alt gehören zusammen“ wird in Vierde tatsächlich gelebt. Dies war sicherlich nicht der letzte Besuch in der Lüneburger Heide. Wir fahren gerne wieder hin.

Kerstin Jacobsen

 

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