Der Verein blickte im Beisein von knapp 60 Mitgliedern im Rahmen der turnusmäßig einberufenen Jahreshauptversammlung erneut auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, das vor allem von Baumaßnahmen und dem größten sportlichen Mannschaftserfolg in der 114-jährigen Vereinsgeschichte geprägt war. Nach der Vorstellung der Jahresberichte der einzelnen Bereiche ehrten die Versammlung zahlreiche Mitglieder für deren Tätigkeiten im Verein sowie für langjährige Treue.
Neben all den positiven und schönen Nachrichten, erinnerte sich die Schützenfamilie zunächst an ihre verstorbenen Mitglieder. Allen voran gedachten die Anwesenden ihrem Ehrenmitglied Georg Hohl, mit dem die Schützenfamilie im letzten Jahr einen ganz besonderen Schützenbruder verloren hat. Georg Hohl war Vorbild sowie Freund zugleich und stets fleißige Hand, auf die man bei den umfangreichen Baumaßnahmen oder Veranstaltungen immer zählen konnte. Die Schützenfamilie wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.
In seinem Jahresbericht erinnerte 1. Vors. Alexander Hummel zunächst an die nach Ansicht der Aktiven gelungene Renovierung des Schützenmeisterzimmers. Das moderne Design genügt nun den Anforderungen des täglichen Trainingsbetriebs und vor allem der zahlreichen Wettkampfveranstaltungen, die im Laufe des Jahres auf der Anlage ausgetragen werden. Besonders Erwähnung fanden die stabilen Finanzen des Vereins. Durch vielerlei Maßnahmen wie z.B. die Investition in die seinerzeit größte PV Anlage der Gemeinde, die Vermietung der Schießstände für überregionale Wettkämpfe oder die Nutzung der Aufenthaltsräume für Fortbildungsmaßnamen als BSSB Bildungsstandort Nordbayern sichern dem Verein Einnahmen und ein finanzielles Polster trotz der Erhöhung der Ausgaben wie z.B. durch die Energiekostenerhöhung.
Sämtliche Vermietungen bedeuten aber auch Aufwand. Ohne Menschen vor Ort, die ihre eigene Freizeit für den Verein – egal ob als Wettkampfleiter oder Mädchen-für-Alles – opfern und so den Betrieb sicherstellen, wären diese Einnahmen aber nicht möglich!“ mahnte 1. Vors. Hummel und dankte den Schützenmeistern sowie weiteren Unterstützern für die Betreuung der Anlagen und der Besucher. Gleiches gelte für die zahlreichen gesellschaftlichen Veranstaltungen im Verein für die dringend personelle Verstärkung benötigt werde. Wer selbst nicht mit anpacken kann, helfe dem Verein am besten indem er selbst potentielle Helfer anspricht und mobilisiert. Wenn keine zusätzliche Unterstützung gewonnen wird, müsse früher oder später darüber nachgedacht werden, ob nicht die ein oder andere Veranstaltung zukünftig entfallen muss, so der 1. Vorsitzende.
Einige Aktive haben im vergangenen Jahr an Ausbildungen im sportlichen Bereich teilgenommen. So verfügt der FSV nun über eine stattliche Anzahl von Vereinsübungsleitern und auch über eine weitere Trainer-C-Lizenz Breitensport. Somit ist die sportliche Zukunft auf sichere Beine gestellt und weitere sportliche Erfolge können anvisiert werden.
Größter sportlicher Erfolg der Vereinsgeschichte
Sportliche Erfolge gab es in allen Sparten des Vereins. Die Bogenschützen nahmen ebenso wie die Schützen der Kugeldisziplinen an vereinsinternen und überregionalen Wettkämpfen teil. Oberschützenmeisterin Kerstin Jacobsen konnte berichten, dass bei den Gau- und Bezirksmeisterschaften im Bereich Bogen 7 Treppenplätze erreicht werden konnten, davon 3mal der Platz 1. Im Kugel-Bereich freut sich der Verein über 28 Treppenplätze, davon 10mal Platz 1. Hinzu kamen noch Mannschaftssiege ebenfalls im Bereich der Plätze 1 bis 3. Bei den Rundenwettkämpfen konnten unsere sieben Mannschaften nicht nur ihre Klasse halten, sondern die 2. Sportpistolenmannschaft sich über einen Aufstieg in die A-Klasse freuen.
Besonders herausgestellt wurde der Erfolg der Ersten Mannschaft Luftpistole. Schon seit Jahren das Aushängeschild des Vereins mit Startrecht in der Oberfrankenliga gelang den Schützinnen und Schützen im Frühjahr sensationell der Aufstieg in die Bayernliga, wo sie als einzige Pistolenmannschaft die oberfränkischen Farben vertreten dürfen. Im Deutschen Schützenbund (DSB) ist dies die dritthöchste Liga, die überhaupt erreicht werden kann. In packenden Duellen und spannenden Wettkämpfen bewiesen unsere Schützen Teamgeist und Fairness. Auch bei Stechschüssen zeigte die Mannschaft Nervenstärke und Disziplin. Der gesamte Verein freut sich mit den Schützinnen und Schützen über diesen größten Erfolg in der Vereinsgeschichte und würdigt dies mit einer Meisterfeier, die für den 31. August geplant ist.
Neue Ziele und Herausforderungen
Für das Jahr 2024/2025 hat sich der Verein neue Ziele gesteckt. Geplant ist der Heizungsumbau und die Durchführung einer Mitgliederbefragung. Letztere soll die Schützenfamilie anregen, Wünsche und Ziele zu formulieren um den Verein zukunftsweisend aktiv mitzugestalten. In diese Richtung wies bereits der nach reger Diskussion erfolgte Beschluss zur moderaten Anhebung der Mitgliedsbeiträge ab dem Jahr 2025. Im Jahr 2026 wird vom 05. Bis 07. Juli in Bamberg der Bayerische Schützentag stattfinden. Hier sind die Vereine des Bezirks gefordert unterstützend mitzuwirken und auch der Freihand Schützenverein wird hier seinen Beitrag leisten. Daher bat Hummel schon heute um personelle Unterstützung bei dieser Großveranstaltung.
Letztmalig trug Schatzmeisterin Irene Kraus den Kassenbericht, die zum Jahreswechsel vom langjährigen Ausschussmitglied Stephan Kaiser abgelöst wurde. Insbesondere betonte sie das positive Ergebnis der vereinseigenen PV-Anlage deren EEG-Förderung im kommenden Jahr endet. Die Schuldentilgung liege im Plan, die finanzielle Lage ist gut und der Verein in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Die Krisen der Vergangenheit hat der Verein nicht nur unbeschadet überstanden, sondern ist gestärkt aus diesen hervorgegangen. Die Pettstadter Schützen genießen auch nach außen hin einen guten Ruf, ob im Gau, im Bezirk oder auf Landesebene. Der Freihand Schützenverein Pettstadt ist ein Begriff in der Schützenfamilie und unsere Anlage wird gerne für sportliche Veranstaltungen und Fortbildungen genutzt. Es wäre wünschenswert, wenn diese positive Wahrnehmung auch in der näheren Umgebung Anerkennung finden würde.
Ehrungen für langjährige Tätigkeiten
In seiner Laudatio würdigte der 1. Vorsitzende die für den FSV wertvolle Arbeit Irene Kraus. Als angenehme Ansprechpartnerin führte sie zuverlässig das Tagesgeschäft und schreckte auch nicht vor den umfangreichen Formularen zur Beantragung von Förderprogrammen zurück. Im Namen des Vereinsausschusses danke er der scheidenden Kassenwartin für ihr 10-jähriges Engagement und überreichte ein Abschiedsgeschenk.
Überrascht wurde im Anschluss auch Alexander Hummel selbst. Aus den Händen des 2. Vorsitzenden Rainer Mild und der Oberschützenmeisterin Kerstin Jacobsen erhielt er für seine 20-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender des Freihand Schützenvereins eine besondere Ehrung. In seiner Laudatio stellt Rainer Mild heraus, dass Alexander Hummel durch seine zukunftsweisende Arbeit in den letzten Jahrzehnten den Verein entscheidend geprägt hat. Durch seine Führung erlangte der Verein sein heutiges Ansehen und seinen Bekanntheitsgrad, der bis zum BSSB nach München/Hochbrück reicht. Mit einigen Anekdoten aus der Zeit des 100jährigen Vereinsjubiläums und der zahlreichen Baumaßnahmen zeichnete Rainer Mild die Person Alexander Hummel als Vordenker, Problemlöser und Anpacker. Die Schützenfamilie gratulierte mit langem Applaus und einem Geschenk. .
Den Reigen der Ehrungen schlossen für 25-jährige Mitgliedschaft Roland Kraus und Werner Baldauf ab. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert Teil der Schützenfamilie sind Christof Dennerlein und Berthold Göller. Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden Anton Kaiser, Renate Werner und Josef Kaus ausgezeichnet.
Abschließend danke ein sichtlich gerührter Alexander Hummel allen Mitgliedern des Vereinsausschusses sowie allen Unterstützern und Freunden nebst deren Familien für die teamorientierte und konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Allen voran dankte er besonders dem 2. Vorsitzenden, Rainer Mild, der wann immer es eine Arbeit zu erledigen galt, zur Stelle war, Zeit und Energie mitbrachte und großartige Arbeit leistete.
Kerstin Jacobsen
Oberschützenmeisterin